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Der Kesselberg - Walchensee
     
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an der Deutschen Alpenstraße
 
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Auf dem Weg von München nach Innsbruck über Mittenwald, nahm man früher den Weg am Kochel- und Walchensee vorbei. Die Höhe, die zwischen beiden Seen liegt ist der 858 m hohe Kesselberg zwischen Jochberg und Herzogstand. Über den Kesselberg führen zwei Straßen, die alte und die neue Kesselbergstraße. Die alte Straße ist heute für die Fußwanderer bestimmt, denn mit 25 Prozent Steigung wäre sie für den normalen Kraftverkehr wenig geeignet. Wer auf ihr wandert, kann die Schönheit der Kesselberg-Wasserfälle genießen, die sich vom Kesselbergjoch herunterstürzen. Beide Straßen führen hinauf zur Paßhöhe, die 260 m über dem Kochelsee, aber nur 58 m über dem Walchensee liegt und prachtvolle Aussichten auf beide Seen und Berge eröffnet. Die alte Kesselbergstraße war im Jahr 1902 von der Forstbehörde sogar für den Fußgängerverkehr gesperrt worden und wäre es auch geblieben wenn sich nicht die Alpenvereinssektion Tutzing zur Erhaltung des Weges verpflichtet hätte.




Vor rund 500 Jahren führte die alte Straße von Kochel nur bis zum Fuß des Kesselberges; sie wird 1120 unter dem Namen "Via Regia ad Tyrolensis et Italos" erwähnt. Bis zum Ende des 15. Jahrhunderts ging der Reiseweg von München nach Innsbruck durch den Isarwinkel, über Tölz. In den 90er Jahren des genannten Jahrhunderts hatte der reiche Münchner Patrizier Heinrich Barth am Kesselberg "beim Müller am Joch", wo ein großer Meierhof samt Mühle des Klosters Benediktbeuern stand, ein Schmelzwerk errichtet. Er hatte auch damit begonnen, am Kesselberg nach Erz zu graben. Um diese Erze abfahren zu können, ließ Barth mit Erlaubnis des Abtes von Benediktbeuern ein Sträßlein anlegen Richtung Kochel. Aber das Erzbergwerk des Heinrich Barth brachte nicht den erwarteten Erfolg. Barth mußte den Betrieb einstellen und in dieser Verlegenheit hat er dem Abt von Benediktbeuern den ausgezeichneten Vorschlag gemacht, das nun einmal vorhandene Sträßlein doch nicht brach liegen zu lassen, sondern es bis zur anderen Seite, gegen den Walchensee, auszubauen. auf diese Weise habe man die kürzeste Verbindung zwischen den beiden Seen und zugleich den kürzesten Übergang nach Mittenwald. Die Entfernung zwischen beiden Seen - so argumentierte Barth - betrage in der Luftlinie nur zwei Kilometer. In die Kosten des Straßenbaus könne sich der hochwürdigste Herr Abt doch mit dem Herzog von Bayern teilen, der den südlichen Teil der Bergstraße bis zum Walchensee zu finanzieren hätte.

Sowohl der Abt als auch der Herzog sahen ein, daß hier ein wichtiger Verkehrsweg geschaffen werden könnte, zumal alle Straßen, die von München durchs Gebirge zur Grenze führten, schlecht waren.
     
     
 
 
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