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an der Deutschen Alpenstraße |
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Das Klösterl St.Anna am Walchensee
Von der Einsiedelei zur Begegnungsstätte für junge Christen
Es ist eine wechselhafte Vergangenheit, die das Klösterl in den vergangenen Jahrhunderten erfahren hat. Die Geschichte dieses verwunschenen , auf der Halbinsel Zwergern des Walchensees gelegenen Barockhauses spielt nicht nur für das Dorf Walchensee eine wichtige Rolle, sondern hat auch viele Berürungspunkte mit den Klöstern Schlehdorf und Benediktbeuern, dem Haus Wittelsbach und dessen europäischer Politik.
Zu Beginn der Geschichte des Klösterls steht der Name Wolfgang Holzner. Dieser schloss sich nach bewegter Lebensgeschichte 1669 einigen Eremiten in Südtirol an. Mit diesen wurde er im Jahre 1670 in den Dritten Orden der Karmeliter aufgenommen und erhielt den Namen Frater Onuphrius. Die Einsiedler fanden in den weiteren Jahren immer mehr Anhäger, doch es fehlte ihnen an einer geeigneten Eremitenklause.
Das Schicksal aber meinte es gut mit Onuphrius und seinen Gefährten: Die bayerische Kurfürstin Maria Antonia, Tochter des habsburgischen Kaisers Leopold I. und Gemahlin von Kurfürst Max Emanuel, erwies sich als deren Gönnerin. Sie versprach ihrem Schützling die Erfüllung seines Wunsches, ihm in Bayern eine Einsiedelei zu bauen. So bot ihm der Probst des Schlehdorfer Augustiner-Chorherren-Stiftes, Bernardus, zwischen den Siedlungen Walchensee und Zwergern unterhalb des Katzenkopfes eine Baustelle an. Diese lag im territorialen Grenzgebiet der Benediktbeurer und Schlehdorfer Besitzung am südlichen Seeufer. Abt Placidus von Benediktbeuern war von diesem Bauvorhaben zwar nicht begeistert, konnte sich jedoch dem kurfürstlichen Wunsch nicht entziehen und musste zustimmen. Schon am 27. und 28. September 1689 konnte die Einweihung des Herzstückes des Eremitoriums der Klosterkapelle St. Anna, die sich über zwei Stockwerke hinzog, vorgenommen werden.
Nach dem Tod der Kurfürstin Maria Antonia im Jahre 1692 begannen für die Einsiedler Schwierigkeiten im "Bierkrieg" mit dem Walchenseer Wirt (mittlerweile brauten sie ihr eigenes Bier), der sie wegen seiner Umsatzeinbußen verklagte und wegen Missachtung der Ordensregeln mussten die Eremiten 1719 das Klösterl verlassen. Es wurde dann vom Kloster Benediktbeuern übernommen.
Das Klösterl war ab der Säkularisation 1803 die Wohnung des Pfarrers von Walchensee und Jachenau. Ins Klösterl zog der letzte Prior von Benediktbeuern ein. Er war der erste Pfarrer der königlich-bayerischen Pfarrei Walchensee, wo er auch die Pflicht übernehmen musste, die errichtete Kleinstschule im Klösterl zu betreuen. Die jeweiligen Pfarrer waren bis vor etwas 60 Jahren auch noch Lehrer. 1968 zog der letzte Pfarrer vom Klösterl aus. Fast 10 Jahre stand das Klösterl dann leer, trotz privater Kaufinteressen, die das Landesamt für Denkmalpflege ablehnte. In dieser Zeit wurde das Klösterl durch Einbrüche arg verwüstet und durch Antiquitätenräuber systematisch ausgeplündert.
In den Jahren 1979/80 veranlasste die Diözese Augsburg die grundlegende Renovierung des Klösterls, die sich aufgrund der sehr angegriffenen Bausubstanz als sehr schwierig und umfangreich gestaltete. Die 1981 begonnen umfangreichen Restaurationsarbeiten konnten in wesentlichen Teilen erst 7 Jahre später abgeschlossen werden. Im Mai 1989 belegte dann die erste Gruppe das neue Jugendhaus. Seit dem 01. August 1989 nimmt das Bischöfliche Jugendamt Augsburg die Verwaltung des "Jugendhauses Klösterl" wahr.
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